Die Inhalte dieser Website richten sich an professionelle Anwender

Die Inhalte dieser Website richten sich an professionelle Anwender

Suche

KFO Fragen & Antworten

Hier finden Sie Antworten auf allgemeine Fragen aus dem kieferorthopädischen Praxis- und Labor-Alltag.

Ausgewählt und beantwortet von RealKFO, Fachlaboratorium für Kieferorthopädie GmbH.

Die enthaltenen Texte dienen der allgemeinen Erstinformation für KFO-Interessierte, z.B. angehende Kieferorthopäden/innen und Fachhelfer/innen. Wir haben die Fragen und Antworten aus über 30 Jahren Erfahrung im besten Wissen und Gewissen zusammengestellt und beantwortet. Die Angaben haben kein Recht auf Vollständigkeit, bieten dem Leser lediglich die Möglichkeit des Gedankenanstoßes und eines weiteren Studiums bzw. Selbststudiums.

Wir leben Kieferorthopädie!

Ihr RealKFO-Team

Die Modellanalyse gibt entscheidende Informationen für den Behandlungsablauf und einem möglichem Behandlungsergebnisses. Die Analyse dient der Betrachtung der transversalen und sagittalen Symmetrie, der Mittellinienlage, das Platzangebot in den Zahnbögen, die Abweichung einzelner Zähne und des Zahnmaterials, der apikalen Basis, der Speykurve sowie der Gaumenhöhe. Über festgelegte Messpunkte werden Werte ermittelt und mit Sollwerten für das eugnathe Milch-oder Wechselgebisses verglichen.
Grundlage aussagekräftiger Planungsmodelle sind exakte Abformungen der anatomischen Gegebenheiten des OK/ UK-Gebisses. Die Modelle sind blasenfrei und in der Regel mit weißem Hartgips auszugießen. Das Trimmen oder Sockeln erfolgt in den drei Ebenen (Okklusions-Tuber-Raphe-Median-Ebene). Die Modelle werden beschriftet mit Patientennamen- und/oder Nummer, Herstellungsdatum sowie den entsprechenden Zeitpunkt der Behandlung.
Das FRS dient zur Aussage, welche Werte im Gesichtsschädelanteil vorliegen: Über festgelegte Messpunkte werden Werte ermittelt und mit Sollwerten eignete Gebissentwicklung verglichen. Diese Daten sind, wie die der Modellanalyse Grundlage für den Behandlungsablauf und des Behandlungsziels. Zu betrachtende Werte sind: die Wachstumstendenz, die Achsenstellung der Schneidezähne, die Okklusion der Zähne, die Lagebeziehung von Ober- Unterkiefer, die Weichteile, Unterscheidung zwischen skelettaler und dentoalveolärer Abweichung.
Die Handwurzelauswertung gibt Auskunft über den tatsächlichen körperlichen Entwicklungszustand des Patienten. Mittels einer Handröntgenaufnahme ist der Stand der Verknöcherung des Handskeletts nachweisbar. Diese Werte werden vor allem benötigt: um das Restwachstum und die damit verbundenen Folgen nach der KFO-Behandlung einzukalkulieren, das noch verbleibende Wachstum für eine funktionskieferorthopädische Behandlung zu nutzen, um eine forcierte Gaumennachterweiterung zu planen.
Eine Zwischenanalyse beinhaltet die Auswertung von diagnostischen Unterlagen. Zwischen Beginn und voraussichtlichen Abschluss des Behandlungsfalls. Bei gesetzlich Krankenversicherte beinhaltet diese eine dreidimensionale Zuordnung des aktuellen Ober- und Unterkiefermodells sowie die zugehörige Modellanalyse, ggf. ein OPG/ Orthopantomogramm. Bei privat Krankenversicherte sind eine dreidimensionale Zuordnung des aktuellen Ober- und Unterkiefermodells sowie die zugehörige Analyse ca. zweimal je Behandlungsfall möglich. Ein aktuelles OPG, FRS/ Fernröntgenseitenbild und dessen Analyse ist möglich. Es ist allerdings darauf zu achten das die Röntgenmaßnahmen im Verhältnis der medizinischen Notwendigkeit stehen, um eine unnötige Strahlenbelastung zu vermeiden.
KIG bedeutet Kassenindikationsgruppe. Die jeweilige KIG-Einstufung bestimmt die Behandlungswürdigkeit zu einer vertragszahnärztlichen Versorgung. Der jeweilige KIG muss mindestens eine Einstufung von 3 haben. Man unterscheidet KIG für das frühe Wechselgebiss/ nach Durchbruch des ersten Molaren und dem bleibenden Gebiss/ ab Durchbruch des ersten Prämolaren. Wichtig ist, dass der KIG vor Beginn der Behandlung ermittelt wird, d.h. bereits im Behandlungsstuhl. Behandlungswürdige Fälle im Wechselgebiss/ Frühbehandlung frühe Behandlung sind für die vertragszahnärztliche Behandlung die Einstufungen 3,4,5: KIG D5, K3, M O Behandlungswürdige Fälle im bleibenden Gebiss sind bei gesetzlichen Krankenkassen: ab E3, D4, K3, K4;T3,P3 Bei privatversicherten Patienten ist es empfohlen eine KIG-Einstufung am Beginn der Behandlung vorzunehmen, um einen ggf. Wechsel des Behandlungsfalles von Privat nach Kasse zu erleichtern.
Bei einem durch die Ersatz-Krankenkasse bzw. Versicherung des Leistungsnehmers/ Patienten beauftragten Gutachterverfahren, sind alle diagnostische Unterlagen an den zugewiesenen Kieferorthopäden/ Gutachter zu senden. Dreidimensional orientierte Modelle, OPG, FRS sowie Modell- und FRS-Analyse.
Im Allgemeinen werden Dehn- und Sektorenschrauben „sonntags- nach der Kirche“ eine ¼ Umdrehung in Pfeilrichtung aktiviert. Bei manchen Fällen ist das Aktivieren zusätzlich „mittwochs“ um eine ¼ Umdrehung empfohlen. Der behandelnde Arzt wird je nach Behandlungsgrad entscheiden, wann und wie die Schraube zu aktivieren ist. Durch das Drehen der Schraube, mittels eines Stellschlüssels wird der Spalt zwischen den Schraubenanteilen um ca.0, 2 mm geöffnet. Das Aktivieren der Schrauben ist sehr gut an den Patienten/ ggf. dem Erziehungsberechtigten übertragbar. Bei guter Mitarbeit des Patienten sollte die Funktion der Schraube nach 4-5 Monaten erschöpft sein und das angestrebte Ergebnis sich eingestellt haben.
Nein, ein festsitzender Platzhalter ist eine reine Privatleistung nach GOZ und BEB.
Für Platzhalter mit Zahnersatz/ ZE, verursacht durch kariöse Zerstörung des Frontzahn-und/oder Seitenzahnbereiches und/oder multipler Nichtanlagen, Wird eine Interimsversorgung über ZE beantragt. Die labortechnische Abrechnung erfolgt über BEL II nach für ZE-relevanten Positionen. Dies gilt auch bei Reparaturen/ Anpassung. Platzhalter mit Zahnersatz über eine von Bändern getragene Konstruktion ist keine vertragszahnärztliche Leistung. Hier handelt es sich um eine GOZ und BEB abzurechnen.
FKO hat die grundlegende Aufgabe, den Mund-Kiefer-Gesichtsbereich durch körpereigene Kräfte zu entwickeln. Hierzu bedient man ein entsprechendes Hilfsmittel, sei es in Form eines konfektionierten Formteils oder einer individuell gefertigten Apparatur. Bei individuellen Geräten wird die anzustrebende Bisslage mittels eines Konstruktionsbisses vom Kieferorthopäden festgehalten. Diese Information wird bei der Herstellung in die herausnehmbare FKO-Apparatur, wie z.B. Bionator nach Balters, Funktionsregler nach Fränkel, Standardaktivator übertragen. Mit Einsetzen der Apparatur in den Mund des Patienten ist es nun möglich, durch Saugen Schlucken, Sprechen etc. die Muskulatur zu trainieren. Durch die „Neuprogrammierung“ der Muskulatur ist ein einhergehender Knochen- Kiefergelenkumbau möglich.
Planungsmodelle geben die Ist-Situation der Zahnreihen und den schleimhautbezogen Kieferanteil wieder. Planungsmodelle werden vor Beginn einer Behandlung notwendig um eine Dokumentation von Ausgang- Zwischen- und Endsituation zu gewährleisten. Sie sind ein wertvoller Bestandteil bei forensischen Fragen. Standardgemäß werden diese aus weißem Hartgips hergestellt. Die Modelle müssen nicht nur blasenfrei sein, sondern alle anatomischen Gegebenheiten der Kiefer wiedergeben, d.h. Zähne, Umschlagfalten, Tuber, Alveolarfortsätze sowie palatinale und linguale Schleimhautanteile der Kiefer. Eine exakte Okklusionseinstellung erreicht man bei nicht eindeutigen Situationen über einen Situationsbiss. Mit einem Situationsbiss ist eine korrekte Oberkiefer- zu Unterkiefer-bzw. Okklusionszuordnung der Modelle möglich. Es gibt zwei Möglichkeiten die Planungsmodelle herzustellen, entweder 3 dimensional getrimmt oder gesockelt. Wichtig ist: – Okklusionsebene ist parallel zur Modellober- und Unterseite – Raphe-Median-Ebene ist senkrecht zur Modell bzw. Sockelrückfläche – Beim Aufstellen der Modelle ist der Schlussbiss in jeder Lage der Modelle möglich – Die anatomischen Gegebenheiten der Kiefer- und Zahnreihen wiedergeben – Die Modelle sind mit Vor und Zunahme des Patienten, Patientennummer, Datum der Abdrucknahme zu versehen.
Das Modell war zu trocken. Durch das Aufsaugen des Wassers in das Gipsmodell-entweicht die verblieben Luft. Diese ist später basal als Blase sichtbar. Tipp: Modell vor dem Streuen 15min wässern. Wenn es mal schnell gehen muss- Modell und Wasser in den Becher des Vakuum-Anmischgerätes stellen. Bitte entfernen Sie das Rührwerk. Schließen den Deckel und stecken den geschlossenen Becher in die vorgesehene Halterung des Anmischgeräts und drücken auf den entsprechenden Knopf. Das Vakuum, ca. 30s zieht die Luft aus dem Modell.
Monomer kann zu allergischen Reaktionen beim Patienten führen. Um das Risiko von Vornherein zu verringern, empfehlen wir die ausgearbeitete Apparatur mindestens 15 Stunden (am besten über Nacht) im Wasserbad, maximal handwarm zu lagern. Das flüchtige Monomer wird somit gut ausgeschwemmt. Empfohlen wird auch, das kieferorthopädische Gerät nach dem ersten Einsetztermin, in den Tragepausen im maximal handwarmen Wasserbad aufzubewahren.
Entsprechend des Erfinders, Kieferorthopäde Dr. William J. Clark aus Schottland, haben die Führungsebenen der Aufbisse bzw. die intermaxillären Verbindungselemente einen Winkel von 70 º bei einer Malokklusion der Klasse II. Bei extremer Klasse II ist der Winkel 45 º angezeigt. Tipp: Twin Block-Tool Erfunden und patentiert von RealKFO Exakter 70°- bzw. 45°- Winkel nach Dr. W. Clark Paralleler Winkel des rechten und linken Seitzahnaufbisses Zeitersparnis im Streu– und Ausarbeitungsprozess Individuell einstellbar, langlebig, wirtschaftlich, pflegeleicht Anwendbar bei TB-Klasse II- und Klasse III.
Retentionsgeräte haben die Aufgabe die angestrebten Zahn-Kieferstellungen zu stabilisieren und einem Rezidiv vorzubeugen. Deshalb sind beim Ausarbeiten des Kunststoffes auf ein exakt konturiertes Zahngegenlager der palatinalen bzw. lingualen Anteile nötig. Benötigte Halteelement müssen exakt interdental über die Okklusionsebene geführt werden um eine weitgehende Störung zu vermeiden. Ein Labialbogen wird auf der horizontalen Mitte am Zahn entlanggeführt und stellt das Labiale- bzw. Bukkalgegenlager dar. Retentionsschienen müssen nach der Herstellung exakt anliegen und enden mindestens 1 mm vor dem Gingivalsaum. Die Ränder dürfen nicht scharfkantig sein, um die Zunge nicht zu irritieren.
Ein individuell gebogener Lingualretainer meist von 3-3, z.B. aus Twistflex-Draht 0,0175“ muss exakt in horizontaler Mitte der Zähne und den interdentalen Anteilen entlanggeführt werden. Die Enden des Drahtes werden einmal eingedreht. Ein individuell gebogener Oberkiefer-Retainer aus Draht, muss exakt an den palatinalen Zahnflächen und den interdentalen Anteilen entlanggeführt werden. Eine ungestörte Okklusion ist ebenfalls bei der Herstellung zu berücksichtigen. Die Enden des Drahtes werden einmal eingedreht. Konfektionierte Retainer mit Klebebasen sind vor dem Eingliedern an die Situation der Zahnstellung anzupassen.
Hierbei handelt es sich um ungünstige mechanische Kräfte die auf das Bracket/Zahn wirken und/oder ein Verarbeitungsfehler liegt vor. Z.B. der Zahn wurde zeitnah fluoridiert, eine unzureichende mechanische Zahnreinigung am Stuhl erfolgte, das Ätzgel wurde nicht ordnungsgemäß verarbeitet.
Hierbei handelt es sich meist um einen Verarbeitungsfehler. Unzureichendes bzw. fehlendes Bonding. Das Bonding ist die Grundlage für eine chemische Verbindung der Oberflächenstruktur zwischen Bracketkleber und dem Bracketkunststoff. Auch bei Keramikbrackets können solche Ablösungen beobachtet werden. Bei Keramikbrackets mit einer aufgebrachten Silanschicht, ist darauf zu achten, dass die Bracketbasis nicht mit den bloßen Fingern berührt wird. Das Körperfett stellt sofort eine Dispersionsschicht. Neuere keramische Brackets werden mit einer Retentionsbasis versehen. Dabei ist zu beachten, dass das Produkt einen optimalen Unterschnitt für den Kleber bietet.

Ihre Frage

Welche fachbezogene Alltagsfrage fehlt Ihnen auf unserer Webseite?

Wir würden diese gern hier berücksichtigen. Bitte senden Sie Ihre Frage an team@realkfo.de.

Vielen Dank!

Ihre Antwort

Sie haben wertvolle Tipps aus Ihrem kieferorthopädischen Praxis- und/oder Labor-Alltag?

Schicken Sie diese an team@realkfo.de. Wir werden diese für alle Interessierten unter Angabe der Bezugsquelle veröffentlichen.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!